Archäologischen Stätten

Die Festung

Die dakische Festung hatte eine Fläche von rund einem Hektar und lag ungefähr in der Mitte der Siedlung. Ihre Mauern waren nach einer Technik von hellenistischer Herkunft gebaut: zwei Mauern (Kopfseite) aus Kalksteinblöcken zwischen denen eine Erd-, und Glimmerschieferfüllung (örtliches Gestein) hinein kam. Später, in der römischen Zeit, wurde die Festung erweitert und gelangte so zu der Grösse die auch jetzt noch bemerkbar ist. Sie hat eine unregelmässige Trapezform mit einer Fläche von 3 Ha. Die Mauern sind bei einer Höhe von 1-1,5 m aufbewahrt und haben eine Dicke von 3 m. In ihrer Zusammenstellung sind viele Architekturstücke sichtbar die von den dakischen religiösen Bauten wiederverwendet wurden. In letzter Phase, fand der Zugang durch drei Tore statt, die in der West-, Ost- und Südseite gelegen sind.

 

Religiöse Bauten

Nach den archäologischen Untersuchungen wurden sieben Tempel entdeckt (zwei runde, fünf rechteckige), einige davon mit mehreren Funktionsphasen, ein Altar und ein – mit Kalksteinplatten – gepflasterter Weg, der den Zugang von der Festung zum heiligen Bereich gewährte. Sie sind auf zwei grossen Terassen gruppiert, die X-te bzw die XI-te. Die beiden Terassen werden von Mauern unterstützt, die eine aussergewöhnliche Höhe haben, mindestens 10 m auf einigen Abschnitten.

Aus der Tempelstruktur blieb nur wenig übrig, da sie während der römischen Kriege vernichtet wurde. Trotzdem, weisen die übrig gebliebenen architektonische Elemente einer monumentalen religiösen Architektur, einzigartig in der Welt der Daker auf. Die meisten Tempel waren mit Basen aus Kalkstein oder Andesit versehen welche die Holzsäulen stützten. Der grosse Andesittempel von der Terasse X sollte Steinsäulen haben, aber die Streitigkeiten zum Beginn des II-ten Jahrhunderts nach Christus haben seine Fertigstellung verhindert. Die zugehörigen Säulenfragmente sind in verschieden Stellen der Heiligenzone verstreut geblieben oder wurden für die Erweiterung der Festung benutzt.

Der wichtigste religiöse Ritual, das Opfer bringen, fand am Andesitaltar der XI-ten Terasse statt. Bis jetzt einzigartig in Dakien (Dacia), beeindruckt der Altar durch seine monumentalen Dimensionen, durch die Aufmerksamkeit welche der Bearbeitung und dem Zusammenbau seiner strukturellen Teilen geschenkt wurden.

 

Zivilbauten / Errichtungen

Sowohl im westlichen Zivilbezirk, als auch im östlichen, wurden Spuren einiger Wohnungen sowie Nebengebäude identifiziert und handwerkliche Werkstätten, hauptsächlich Schmiedereien.

Die in Gradistea de Munte entdeckten Wohnungen, zeichnen sich durch ihren einzigartigen Plan und durch den sehr reichen Inventar aus. In diesem Sinne kann auch die poligonale Wohnung vermerkt werden, die aus Erdgeschoss und Stockwerk besteht, Wohnung welche sich im Wohnbezirk aus dem Westen befindet. In der Wohnung wurden viele Eisenwerkzeuge gefunden, Keramikgefässe die mit vegetalen und tierischen Mustern bemalt wurden, Bronzegegenstände, sowie das bekannte Gefäss mit den Stempeln DECEBALUS / PER SCORILO.

Im östlichen Wohngebiet wurde die grösste metalurgische Werkstatt die in Dakien bekannt war, identifiziert. Auf einer Terasse mit einer Fläche von 800 qm wurden Brandspuren an einem Holzgebäude entdeckt. Diese (Terasse) beherbergte zwei Schmiedeanlagen. Im Inneren wurden – einer Schmiederei spezifische Werkzeuge gefunden (Amboß, Zangen, Schlaghammer, usw) sowie auch Halbfabrikate. In der Nähe der Werkstatt haben die Archäologen zahlreiche Lupen aus Eisen, mit einem Gesamtgewicht von rund 1 Tone gefunden.

Die Entdeckung einiger Sammelanlagen und Wasserverteilungsanlagen beweisen den hohen Lebensstandard der Bewohner der Hauptstadt des dakischen Königreiches. Oft wurde das Wasser auf großen Distanzen, durch einige Tonleitungen, die jenen aus dem griechisch – römischen Gebiet ähnlich waren, geleitet.